Noch bis Ende der 1970er Jahre war der nordwestliche Uferbereich der Berkel von weitläufigen Feuchtwiesen geprägt. Diese lagen im Umfeld der beiden ortskernnahen Hofanlagen Wening und Ebbing. Bis Ende der 1950er Jahre reichte nämlich die Landwirtschaft unmittelbar bis an den nördlichen Ortskern – heute Konrad-Adenauer-Straße und Holtwicker Damm – heran.
In den 1960er und 1970er Jahren entstanden dann nach Aussiedlung der beiden Höfe großflächige Baugebiete rechts und links der Straße Auf dem Brink. Im Zuge der Planung „Ebbingshof“ wurde die Idee geboren, die ufernahen, tief liegenden Wiesenflächen in ein zeitgemäßes Naherholungsgebiet umzugestalten. Zwischen Hambrücke und Alfers Mühle entstanden in Folge vier großflächige Teichanlagen und ein weitverzweigtes Wegenetz mit eingestreuten Sitzgruppen und Aufenthaltszonen. Später wurde dieses Angebot noch um einen sogenannten Rodelberg und diverse Spielgeräte ergänzt.
Diese ansprechende Parkanlage zwischen Berkellauf und Baugebieten bot neben dem Stadtpark, der zehn Jahre vorher bereits am Prozessionsweg entstanden war, ein gern frequentiertes Naherholungsgebiet für die gesamte Bevölkerung und war durchaus ein Aushängeschild für die damalige Siedlungsentwicklung in der Stadt.
Inzwischen ist das Berkeltal in die Jahre gekommen. Neue Überlegungen für eine abschnittsweise Umgestaltung dieser weiterhin so wichtigen Parkanlage sind inzwischen angelaufen. Dabei stehen inzwischen die Belange des Natur- und Gewässerschutzes verstärkt im Fokus. Mittlerweile wurden Teile der Berkelaue sogar offiziell zum FFH-Naturschutzgebiet (Flora-Fauna-Habitat gemäß einer Richtlinie der EU) erklärt. Ein entsprechender Schutzstatus erstreckt sich inzwischen auf viele Streckenabschnitte der Berkel zwischen der Quelle nahe Billerbeck und der Mündung in Zutphen in den Niederlanden.
Es bleibt daher zu hoffen, dass zukünftig Konsens gefunden werden kann zwischen berechtigten Naturschutzforderungen und den Wünschen an eine attraktive, wohnortnahe Freizeitnutzung des Berkeltals.
(Quelle: zeitundraumgescher.de/station-h/)